Warum der Shikoku-Pilgerweg?

Foto: Thomas Bauer
Der Shikoku-Pilgerweg, auch als Shikoku Henro bekannt, ist eine der ältesten und bedeutendsten Pilgerreisen der Welt. Über 1.200 Kilometer lang führt er zu 88 Tempeln, die mit dem buddhistischen Mönch Kūkai verbunden sind. Diese spirituelle Reise verlangt nicht nur körperliche Ausdauer, sondern auch die Bereitschaft, sich auf das Unbekannte einzulassen.
Wer sich auf den Weg macht, betritt eine Welt voller Rätsel und Herausforderungen – besonders als westlicher Reisender in einem Land, dessen Sprache und Schrift fremd erscheinen. Doch genau darin liegt der Reiz: die Möglichkeit, sich in einer jahrhundertealten Tradition neu zu entdecken und von der tiefen Gastfreundschaft der Einheimischen getragen zu werden.
Eine Reise der Anerkennung und Unterstützung
Auf dem Shikoku-Pilgerweg werden Pilger mit großem Respekt behandelt. Viele Menschen entlang der Route waren selbst schon auf dem Weg oder planen, ihn zu gehen. Diese Verbundenheit zeigt sich in der Osettai-Tradition – spontanen Geschenken von Essen, Trinken oder sogar einer Unterkunft, die als Zeichen der Unterstützung überreicht werden.
Diese Reise ist mehr als nur eine Wanderung – sie ist eine Erfahrung, die körperlich fordert, spirituell bereichert und Einblicke in das tief verwurzelte buddhistische Denken Japans gibt.
Symbolik des Pilgerns: Loslassen und Neubeginn
Das Ziel des Shikoku-Pilgerwegs ist nicht nur das Erreichen der 88 Tempel, sondern auch eine innere Transformation. Traditionell symbolisiert die weiße Pilgerkleidung die Bereitschaft, das irdische Leben hinter sich zu lassen – als Übergang zum Nirwana. Diese tiefe Symbolik macht die Pilgerreise zu einer einzigartigen Möglichkeit der Selbstreflexion und des spirituellen Wachstums.
Sind Sie bereit für eine Reise, die Körper und Geist gleichermaßen herausfordert? Dann packen Sie Ihre Pilgerkleidung ein und lassen Sie sich auf das Abenteuer ein – Ganbatte!
Fremdsein kann herausfordernd sein (Video)
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