Fettnäpfchen in Japan – Was westliche Reisende wissen sollten


Wer nach Japan reist, betritt eine Kultur, die durch subtile Regeln, unausgesprochene Erwartungen und jahrhundertealte Traditionen geprägt ist. Gerade für westliche Besucherinnen und Besucher kann der Aufenthalt zur Herausforderung werden – nicht wegen mangelnder Gastfreundschaft, sondern weil die sozialen Codes so grundlegend anders funktionieren.


Eine Pension, viele Missverständnisse

In einem Minshuku – einer traditionellen japanischen Pension – fühlen sich viele europäische Gäste zunächst wohl: freundlich empfangen, in Hausschuhe geschlüpft, das Gepäck abgestellt. Doch genau hier beginnen die kleinen Stolperfallen.

So schildert Autor Thomas Bauer in seinem Buch Fremdes Japan eine Szene, die für viele Reisende typisch ist: Nach einem scheinbar gelungenen Check-in betritt er sein schlichtes Zimmer mit Tatami-Matten und niedrigem Tisch – noch in den Hausschuhen. Der entsetzte Blick der Gastgeberin folgt prompt. Der Fauxpas? Hausschuhe haben auf Tatami nichts verloren.

Ein Typischer Gastraum – Foto: Thomas Bauer


Was ist richtig, was ist falsch?

Was wie eine harmlose Unachtsamkeit erscheint, kann in Japan als grobe Respektlosigkeit empfunden werden. Schuhe (und selbst Hausschuhe!) sind in bestimmten Bereichen tabu.

Andere klassische Fettnäpfchen:

  • Naseputzen in der Öffentlichkeit
  • Lautes Sprechen in Zügen
  • Trinkgeld geben
  • Direktes Ablehnen eines Angebots

Hinter all dem stehen kulturelle Werte wie Rücksichtnahme, Reinheit und soziale Harmonie. Wer diese versteht, kann sich mit mehr Sicherheit bewegen – und wird mit großer Offenheit empfangen.


Zwischen Unsicherheit und Herzlichkeit

Japan erwartet nicht Perfektion, sondern Bemühung. Missverständnisse gehören dazu – doch gerade in ihrer Reaktion zeigen viele Japanerinnen und Japaner große Geduld und Herzenswärme. Das Fremdsein auszuhalten, ist Teil der Erfahrung. Und es lohnt sich.

Weitere Tipps finden Sie im Video „Verhaltenstipps für Japan“.


Noch mehr Einblicke in den japanischen Alltag? Lesen Sie Fremdes Japan von Thomas Bauer.