Richtig essen in Japan – Genuss mit Lerneffekt


Japan ist ein Paradies für Feinschmecker – vorausgesetzt, man kennt sich ein wenig mit den kulturellen Spielregeln aus. Denn beim Essen geht es nicht nur um Geschmack, sondern auch um Etikette. Wer mit Essstäbchen kämpft oder Wasabi falsch verwendet, muss mit freundlichem Spott rechnen – oder mit wohlmeinender Anerkennung.

„Gar nicht übel für einen gaijin“, kommentierte Hayato meine Essenskünste.
— aus Fremdes Japan, Thomas Bauer, MANA-Verlag

Fotos: Thomas Bauer


Zwischen Shabu-shabu und Sushi – Die Sache mit dem Stil

Shabu-shabu ist nicht nur ein Gericht, sondern eine Lektion in Geduld und Geschicklichkeit: Dünne Fleischscheiben und Gemüse werden in heißem Wasser gegart – und anschließend mit langen Stäbchen wieder herausgefischt. Eine Kunst für sich, besonders für westliche Gäste.

Doch nicht nur die Technik zählt. Auch das Wissen um kleine Gepflogenheiten ist entscheidend: Misosuppe darf geschlürft werden, Nachschlag beim Reis ist erlaubt – und wer Wasabi korrekt auf dem Sashimi platziert, gewinnt nicht nur Geschmack, sondern auch Respekt.


Was der Gaumen lernen kann

Doch die japanische Küche bietet weit mehr als das, was in westlichen Sushi-Restaurants serviert wird. Wer sich traut, entdeckt echte Delikatessen – und manch ungewöhnliche Herausforderung:

  • Fugu – Der berühmte Kugelfisch, dessen Nervengift nur von speziell ausgebildeten Köchen sicher entfernt werden darf. Für manche Genießer gilt: Je mehr es auf der Zunge kribbelt, desto besser.
  • Unagi – Aal in süßlicher Sojasoße, über glühenden Kohlen gegrillt: ein klassisches Sommergericht.
  • Natto – Fermentierte Sojabohnen mit intensiver Konsistenz und noch intensiverem Geschmack. Für die einen ein Superfood, für andere ein kulinarischer Albtraum.

„Siehst du. Wir lieben das nun einmal. Schon seltsam, dass ihr das nicht mögt,
wohingegen eine Mischung aus fermentiertem Reis und essigsaurem Fisch
einen globalen Siegeszug angetreten hat.“
— aus Fremdes Japan, Thomas Bauer, MANA-Verlag

Sehen Sie dazu auch unser Video „Essensregeln in Japan“ von Autor Thomas Bauer.


Was Sie noch wissen sollten

  • Geräusche beim Essen, wie das Schlürfen von Nudeln, sind ausdrücklich erlaubt – sie zeigen, dass es schmeckt.
  • Keine Angst vor vermeintlichen Fettnäpfchen – wer sich bemüht und Interesse zeigt, wird in der Regel mit Gastfreundschaft belohnt.
  • Trinkgeld ist in Japan unüblich – es gilt sogar als unhöflich. Stattdessen zählt aufmerksames Verhalten.


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