Wolfgang Beckmann wurde 1950 in Hamburg geboren. Bis zu seinem Ruhestand war er im mittleren Management eines großen norddeutschen Unternehmens tätig und lebt heute am Stadtrand Hamburgs.
Mitte der Sechzigerjahre lernte Wolfgang Beckmann die damals bei uns noch unbekannte japanische Kampfkunst Aikido kennen und kam früh mit Japanern und deren Kultur in Berührung.
Mit seiner Frau nahm er 1999 an einer vom Aikido-Bundestrainer organisierten Japanreise teil. Um weitergehende Eindrücke ohne Führung zu erhalten, wurde der Aufenthalt um eine Woche verlängert. Dieser ersten Reise folgten viele weitere individuell ausgearbeitete Japanreisen.
Heute gilt zumindest urlaubstechnisch seine große Liebe dem Land der aufgehenden Sonne.
Mehr über Wolfgang Beckmann erfahren Sie auf seiner Homepage: www.autor-beckmann.deÂ
Ohne Sprachkenntnisse nach Japan? Na klar!
“Keine Angst", sagt der Japan-Kenner Wolfgang Beckmann und nimmt uns die Sorge, dass Japan einen überfordern könnte. Als Individualtourist weiß er, was Sie erwartet. In Keine Angst vor Japan zeigt er, wie Sie Nippon richtig bereisen können.
MANA-Verlag: Beschreiben Sie Ihr Buch Keine Angst vor Japan in einem Satz:
Wolfgang Beckmann: Gelungene Mischung aus Ratgeber, Bildband und Reiseführer für ein exotisches Reiseland.
MANA-Verlag: Wie sind Sie darauf gekommen, dieses Buch zu schreiben?
Wolfgang Beckmann: Auslöser war der Besuch einer Party. Wie schon oft in Gesprächen zeigten sich viele der Anwesenden sehr interessiert an Informationen über das Land der aufgehenden Sonne. Allerdings bestand die Meinung, dass ein individuelles Bereisen Japans aufgrund der Sprach- und Schriftbarriere nicht möglich sei. Da ich dies anders sah, reifte schnell die Idee für dieses Buch.
MANA-Verlag: War es schwer das Buch zu schreiben und wer hat Ihnen geholfen?
Wolfgang Beckmann: Nein, als schwer habe ich das Schreiben nicht empfunden. Viel Unterstützung habe ich von meiner Frau erhalten. Ich kann mich an dieser Stelle nur nochmals für ihre Geduld bedanken.
MANA-Verlag: Wo und wie schreiben Sie?
Wolfgang Beckmann: Grundlegende Gedanken für dieses Buch sind auf Zugfahrten in Japan entweder im Notizbuch oder gleich auf dem Laptop gelandet. Ansonsten schreibe ich am heimischen Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer. Wichtig ist für mich hierbei vor allem Ruhe.
MANA-Verlag: Was mögen Sie an Japan besonders?
Wolfgang Beckmann: Die Frage stellt sich für mich eigentlich nicht. Meine Frau und ich haben viele Länder dieser Welt aufgesucht und uns fast immer wohl gefühlt. Bei Japan ist es anders! Ich fühle mich dort auf irgendeine Art zu Hause, obwohl meine Sprachkenntnisse positiv ausgedrückt, gerade mal für die Bestellung eines Fassbieres ausreichen. Japan bietet eine Jahrtausende alte Kultur und auf der anderen Seite eine moderne Weltoffenheit. Kulturdenkmäler, atemberaubend schöne Landschaften und pulsierende Großstädte bieten mir eine wunderbare Mischung.
MANA-Verlag: Was mögen Sie in Japan so gar nicht?
Wolfgang Beckmann: Da fällt mir nur Natto ein! Fermentierte schmierige, Fäden ziehende und streng riechende Sojabohnen. Aber da bin ich nicht alleine. Viele Japaner teilen meine Abneigung gegenüber dieser „Delikatesse“.
MANA-Verlag: Welches ist Ihr Lieblingsplatz in Japan?
Wolfgang Beckmann: Den “Lieblingsplatz" gibt es für mich nicht. Es kommt immer auf die Tagesform und meine Stimmung an. Mal fühle ich mich den Menschmassen von Tokyo wohl und gut aufgehoben. An anderen Tagen ist eine alte Burg, ein Parkbesuch oder ein Bad in einer der heißen Quellen die erste Wahl.
MANA-Verlag: Haben Sie ein Lieblingstier in Japan?
Wolfgang Beckmann: Nein!
MANA-Verlag: Der Titel Keine Angst vor Japan bedeutet für mich …
Wolfgang Beckmann: … genau die Botschaft, die er sendet! Man braucht keine Angst zu haben, Japan individuell zu bereisen. Erst recht natürlich dann nicht, nachdem man mein Buch gelesen hat.
MANA-Verlag: Was ist der größte Unterschied zwischen Japan und Deutschland?
Wolfgang Beckmann: Abgesehen von kulturellen Dingen, die für uns nicht vorstellbare Pünktlichkeit der Züge und die Sauberkeit des Landes. Hinzu kommen die Disziplin und die rücksichtsvolle Art der Japaner.
MANA-Verlag: Gibt es in Deutschland Plätze, die Sie an Japan erinnern?
Wolfgang Beckmann: Eher nicht! Vielleicht die Momente, in denen ich in meiner Lieblings-Sushi-Bar in Hamburg sitze und um mich herum japanische Stimmen höre und dem Sushi-Meister auf die Finger sehen kann.
MANA-Verlag: Und umgekehrt: Gibt es in Japan Plätze, die Sie an Deutschland erinnern?
Wolfgang Beckmann: Plätze fallen mir spontan nicht ein. Abgesehen davon, dass Einflüsse aus Deutschland in der jüngeren Geschichte Japans eine Rolle gespielt haben, wird der aufmerksame Besucher an einigen Stellen aber unerwartet auf deutsche Begriffe stoßen. Manchmal sind es Aufdrucke auf Shirts oder ein Werbeslogan in einem Kaufhaus. Die meisten Japaner verstehen natürlich nicht, was da geschrieben steht. Es ist wohl einfach nur cool. Aber auch einige deutsche Wörter habe es in die japanische Sprache gebracht. So lautet der japanische Begriff für eine Nebentätigkeit “arubaito“ und der Rucksack heißt “ryukkusakku“. Das sind nur Beispiele, es gibt noch mehr. Aber vermutlich würde ich es nicht im Redefluss bemerken, wenn diese Wörter ausgesprochenen werden.
MANA-Verlag: Können Sie unseren Lesern einen guten Tipp zum “Ãœberleben" in Japan verraten?
Wolfgang Beckmann: Gut vorbereitet nach Japan reisen. Also mein Buch lesen! Und sich dann dem Land anpassen. Hierfür reicht eigentlich ein gutes Benehmen und etwas Aufmerksamkeit bei der Beobachtung der Japaner aus.
MANA-Verlag: Was machen Sie am liebsten?
Wolfgang Beckmann: Meine Frau würde sagen, vor dem PC sitzen und schreiben. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Wie Sie wissen, praktiziere ich seit über 50 Jahren die japanische Kampfkunst Aikido. Das Unterrichten und Trainieren nimmt einen wichtigen Raum meines Lebens ein. Auch ein spannendes Buch lesen oder in der Sauna entspannen sowie Reisen (auch außerhalb Japans!) oder mal eine Radtour kommen nicht zu kurz.
MANA-Verlag: Was bringt Sie so richtig auf die Palme?
Wolfgang Beckmann: Hier sind meine Befindlichkeiten sicher durch mein berufliches Vorleben geprägt. Um es mit einem Wort auszudrücken: “Unzuverlässigkeit“!
MANA-Verlag: Was wollten Sie als Kind werden?
Wolfgang Beckmann: Da hatte ich als Kind nie eine klare Vorstellung. Selbst die Wahl meiner Ausbildung war mehr von dem Gedanken geleitet, was ich nicht machen wollte. Rückblickend betrachtet, war es zum Glück der richtige Weg für mich.
MANA-Verlag: Die Zukunft sollte …?
Wolfgang Beckmann: … aus persönlicher Sicht weiterhin gute körperliche und geistige Verfassung und global betrachtet mehr Frieden in der Welt bringen.
Vielen Dank für das Interview!