René Niklaus


Hanna Hommes

Der promovierte Politologe René Niklaus, Jahrgang 1975, lebt in Wiesbaden und arbeitet in der hessischen Landesverwaltung. Nach zwei wissenschaftlichen Veröffentlichungen im Bereich der Inneren Sicherheit widmet er sich mit dem Buch »Schottische Geschichten« seiner Leidenschaft für dieses faszinierende Land im Norden des Vereinigten Königreichs. Sein Buch ist eine Einladung zu einer Rundreise, die in den rauen Charme und die Mystik Schottlands eindringt.

Schottland – ein Land voller Kult, Kilts und kurioser Geschichten, das Namen hervorbringt wie Bruichladdich und Laphroaig, die Whisky-Enthusiasten bestens bekannt sind.
Es gibt Feen und scheue Seeungeheuer, sogar den Teufel »Old Nick« und herausragende Persönlichkeiten, wie den charismatischen Bonnie Prince Charlie und die schottische Nationalheldin Flora MacDonald.

Schottland ist ein Land mit einer langen und vielseitigen Geschichte. Es verfügt über einen schier unermesslichen Fundus an Mythen und Legenden.

Mit diesem Buch begeben Sie sich auf eine Reise durch das Schottland von heute und gestern. Die Reise führt Sie zurück zu historischen Persönlichkeiten, Kriminalfällen und Schlachten, zu Kuriosem, Lustigem und Tragischem, und in die Fantasie- und Fabelwelt. Schottland ist geographisch gesehen ein relativ kleines raues Land, aber eines mit großem Charakter. Lassen Sie sich davon erzählen!

MANA-Verlag: Beschreiben Sie Ihr Schottland-Buch in einem Satz:
René Niklaus: Ich möchte zu einer Rundreise durch Schottland einladen – anhand von abwechslungsreichen Geschichten, die spannende Einblicke in die Seele dieses faszinierenden Landes und seiner Menschen ermöglichen.   

MANA-Verlag: Wie sind Sie darauf gekommen, dieses Buch zu schreiben?
René Niklaus: Das hat sich im Zuge meiner zahlreichen Schottland-Reisen ergeben. Mir begegneten zahlreiche Geschichten, die ich auf ihre eigene Weise besonders fand: mal lustig, mal tragisch, mal spannend und mal gruselig. Irgendwann nahm ich eine Schottlandkarte zur Hand und setzte immer dort eine Markierung, wo sich die Geschichte ereignete. Als die Karte mit zahlreichen Kreuzen übersät war, erwuchs daraus die Idee, die Geschichten niederzuschreiben und auch Andere an „meinem“ Schottland teilhaben zu lassen. 

MANA-Verlag: War es schwer das Buch zu schreiben und wer hat Ihnen geholfen?
René Niklaus: Der Schreibprozess an sich war total spannend. Geholfen haben mir ganz viele Gespräche in Schottland und natürlich mein kleines schwarzes Notizbuch, in das ich vor Ort alles aufgeschrieben habe, um es dann zuhause verarbeiten zu können.

MANA-Verlag: Wo und wie schreiben Sie?
René Niklaus: Die Geschichten sammele ich bei meinen Reisen in Schottland und geschrieben habe ich Sie dann zuhause an meinem Schreibtisch am Fenster mit Blick in meinen Garten oder auf der Terrasse. Zum Schreiben habe ich mir meine eigene kleine Wohlfühloase erschaffen, in der ich die Geschichten erarbeite, ausformuliere und dann „fein tune“ – in den Abendstunden gerne auch mal bei einem guten Tropfen schottischen Whiskys.

MANA-Verlag: Was mögen Sie an Ihrem Lieblingsland Schottland besonders?
René Niklaus: Die Herzlichkeit der Menschen. Es vergeht kaum eine Schottland-Reise, in der ich nicht auf schöne Gespräche und wundervolle Ereignisse zurückblicken kann.

MANA-Verlag: Was mögen Sie in Schottland so gar nicht?
René Niklaus:  Dass die Schotten gegen ihren klaren Willen aus der EU austreten mussten.

MANA-Verlag: Welches ist Ihr Lieblingsplatz in Schottland?
René Niklaus:  Die schottische Hauptstadt Edinburgh zieht mich immer wieder magisch an. Hier gibt es, trotz bereits zahlreicher Besuche und mittlerweile viel Vertrautem, immer wieder Neues zu entdecken.

MANA-Verlag: Haben Sie ein Lieblingstier in Schottland?
René Niklaus:  Nessie und die Geschichte um den langgezogenen, tiefen See haben mich, auch wenn ich es persönlich noch nicht gesehen habe, schon sehr beeindruckt. Ich stand bereits mehrfach am Ufer des Loch Ness und habe mich immer wieder gefragt, ob es hier wirklich eine noch unerforschte Spezies gibt. Auch wenn das Wasser im See meist doch recht kalt ist, hatte ich bislang auch nicht das Bedürfnis, darin baden zu gehen. Zu groß war meine Sorge, dass dort vielleicht doch etwas richtig Großes lebt und gerade heute schlechte Laune hat.

MANA-Verlag: Der Titel „Schottische Geschichten“ bedeutet für mich …
René Niklaus: … das Schottland so unglaublich vielseitig und aufregend ist. Dieses Land überrascht mich auch nach so vielen Jahren immer wieder mit seinem scheinbar unendlichen Fundus an Geschichten.

MANA-Verlag: Was ist der größte Unterschied zwischen Schottland und Deutschland?
René Niklaus: Ok, das Wetter ist schon mal sehr unterschiedlich. In Schottland kann es einem passieren, dass sich Regen und Sonne binnen einer Stunde mehrfach abwechseln. Dann gibt es in Schottland reichlich Platz, um auch mal in aller Ruhe die großartige Natur zu genießen.

MANA-Verlag: Gibt es in Deutschland Plätze, die Sie an Schottland erinnern?
René Niklaus: Wenn ich in einer guten Bar oder Restaurant einen leckeren schottischen Single Malt Whisky – das „Wasser des Lebens“ – genießen kann, dann bin ich gedanklich schon ganz weit in Schottland.    

MANA-Verlag: Und umgekehrt: Gibt es in Schottland Plätze, die Sie an Deutschland erinnern?
René Niklaus: In Edinburgh gibt es Straßenecken, die mich an die Altstadt meiner Heimatstadt Wiesbaden erinnern.

MANA-Verlag: Können Sie unseren Lesern einen guten Tipp zum „Überleben“ in Schottland verraten?
René Niklaus: Eigentlich brauchen sie nur drei Dinge für ein „Überleben“ in Schottland: Eine gute Jacke als Regenschutz und Windblocker, gutes Schuhwerk, wenn man auch mal abseits der ausgetretenen Pfade das Land erkunden will und eine gute Sonnenbrille.

Ach so, fast hätte ich es vergessen, wenn sie in den Sommermonaten Wandern möchten, hüten sie sich vor den kleinen fiesen Midges, den berüchtigten Stechmücken. – Aber auch hierfür gibt es ein Spray.

MANA-Verlag: Was bringt Sie so richtig auf die Palme?
René Niklaus: Die Zeit der Pandemie, in der Reisen für lange Zeit nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich war, hat mich schon sehr genervt. In Schottland kann ich meinen eigenen Kompass gut nachjustieren. Land und Leute ermöglichen es mir, mich schnell zu erholen, den Berufsalltag zu vergessen. Lange auf dieses Gefühl verzichten zu müssen, war sehr unschön.

MANA-Verlag: Was wollten Sie als Kind werden?
René Niklaus: Gute Frage (lacht)… ich glaube, wie viele Kinder Feuerwehrmann oder Polizist. Wenn ich die Uhr zurückdrehen könnte und mir die Frage mit dem heutigen Wissen nochmal stellen dürfte, würde ich Destillerie-Manager auf einer der Hebriden-Inseln in Schottland wählen. Ich würde gerne einen rauchig-torfigen Whisky herstellen, wie man ihn besonders auf der Insel Islay findet.

MANA-Verlag: Die Zukunft sollte …?
René Niklaus: … man annehmen – und mitgestalten. Ich versuche, immer das Beste aus allem zu machen. Wenn dabei viel Zeit in Schottland rauskommt, bin ich glücklich, sehr glücklich. 😊

Vielen Dank für das Interview!

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