Kurt Schreiner


Kurt Schreiner

Kurt Schreiner bereiste Griechenland und die Ägäis viele Male als Individualtourist mit Rucksack und Wanderschuhen. Der ehemalige Lehrer schrieb Reisebücher über sein Traumland und blieb seiner Liebe zu Hellas bis heute treu.

Bisher veröffentlicht:

Eine kritisch-humorvolle Liebeserklärung an Griechenland

Kurt Schreiner mit seinem Buch Auf zahlreichen Reisen allein, mit Familie oder mit einer Clique hat der passionierte Reisautor Kurt Schreiner Griechenland, seine Menschen und deren Mentalität kennen und lieben gelernt. Im Buch Geliebtes Griechenland lässt er uns an seiner Liebe zu dem Inselreich der Griechen teilhaben.

Nicht einverstanden ist Kurt Schreiner mit den in den letzten Jahren sich häufenden polemisierenden und pauschalen Urteilen der Medien über Griechenland und die Griechen. Schreiner nahm die Medienschelte zum Anlass, in seinem Buch das schiefe Bild Griechenlands wieder gerade zu rücken, indem er die manchmal irrational erscheinenden Verhaltensweisen der Griechen aus ihrer von Fremd- und Gewaltherrschaft geprägten Geschichte herleitete.

MANA-Verlag: Beschreiben Sie Ihr Buch Geliebtes Griechenland in einem Satz:
Autor: Das Buch will kritisch, kenntnisreich und unterhaltsam zum Verstehen der aktuellen Griechenlandkrise beitragen.

MANA-Verlag: Wie sind Sie darauf gekommen, dieses Buch zu schreiben?
Autor: Meine Erfahrungen bei zahlreichen Reise-Aufenthalten vermittelten mir ein weitaus positiveres Griechenlandbild als das, was die negativen Schlagzeilen mit ihren Pauschalurteilen über das Land in den letzten Jahren verbreiteten. Vor allem ärgerte es mich, dass die Medien das irrational wirkende Verhalten der Griechen nicht mit der speziellen, aus ihrer Geschichte herrührenden Mentalität erklärten. Ich wollte zu diesem Verstehen einen Beitrag leisten.

MANA-Verlag: War es schwer das Buch zu schreiben und wer hat Ihnen geholfen?
Autor: Einige Faktoren erleichterten mir die Bearbeitung des Themas:

  1. Durch meine Nebentätigkeit für einen Reisebuch-Verlag hatte ich genügend Hintergrundwissen über Griechenland.
  2. Die Erinnerungen an meine Erlebnisse als individueller Rucksacktourist auf den Recherche- und Privatreisen in dem Land hielt ich im Reisetagebuch, auf dem Skizzenblock und mit der Kamera fest.
  3. Die aktuelle Krisensituation verfolgte ich aufmerksam in den Medienund dokumentierte sie.
  4. Etwas schwieriger war, meine verschiedenen Intentionen in sinnvollen Zusammenhängen einzubringen. Das gelang mit der professionellen Hilfe von Seiten des Verlagslektors.

MANA-Verlag: Wo und wie schreiben Sie?
Autor: Die Erfindung des mobilen Laptops ist ein Segen für alle „Schreiberlinge“. Ich saß im Sommer 2015 längere Zeit auf der Terrasse meiner Ferienwohnung in Südfrankreich beim Tippen des Manuskripts und hielt Kontakt mit dem Verlagslektorat. Kurios war, dass zur gleichen Zeit, als ich das Kapitel über Waldbrände in Griechenland schrieb, auch unweit des Hauses der Wald brannte.

MANA-Verlag: Was mögen Sie an Griechenland besonders?
Autor: Ich mag beides: die Ausgelassenheit und die Gelassenheit des Griechen. Auf der einen Seite die Lebensfreude und die überschäumende Stimmung auf einem Panigyri, dem kirchlichen Volksfest mit seinen ursprünglichen Tänzen und seiner traditionellen Bouzouki-Musik. Und auf der anderen Seite das griechische Siga, siga! Immer mit der Ruhe! Das süße Nichtstun, wie es in oder vor dem Kafenion, dem griechischen Kaffeehaus seinen Ausdruck findet.

MANA-Verlag: Was mögen Sie in Griechenland so gar nicht?
Autor: Es störte mich oft das noch wenig entwickelte Umweltbewusstsein der Griechen: das achtlose Entsorgen von Abfällen und Unrat, nebenbei: auch am Strand.

MANA-Verlag: Welches ist ihr Lieblingsplatz in Griechenland?
Autor: Kein bestimmter Ort, sondern ein bestimmter Orts-Typ mit dem besonderen Flair des Griechischen. Der findet sich nicht an den bekannten, auch mit Flieger erreichbaren Orten, sondern eher in abgelegenen Regionen. Mich zog es meist in die Ägäis und dort zu den kleineren Inseln. Und mit viel Zeit im Gepäck, denn eine Direktverbindung von Piräus ist selten.

MANA-Verlag: Haben Sie ein Lieblingstier in Griechenland?
Autor: Ja, leider wird er immer seltener in der griechischen Landschaft: der Esel. Ich habe der „Perle des Landes“ sogar ein eigenes Kapitel im Buch gewidmet.

MANA-Verlag: Der Titel Geliebtes Griechenland bedeutet für mich…
Autor: … Wer verliebt ist, macht seiner Angebetenen eine Liebeserklärung. Er sieht viel mehr die (für ihn) positiven Seiten. Und es kann süchtig machen. Der Begriff „Nissomanie“ Inselsucht ist griechisch.

MANA-Verlag: Was ist der größte Unterschied zwischen Griechenland und Deutschland?
Autor: Griechenland ist wohltuendes Chaos. Und Deutschland Ordnung „über alles“. Griechenland ist ein kleines Land mit ruhmreicher Vergangenheit am Rande Europas. Deutschland ist ein großes Land mit unrühmlicher Vergangenheit im Zentrum Europas.

MANA-Verlag: Gibt es in Deutschland Plätze, die Sie an Griechenland erinnern?
Autor: Die deutschen Wälder erinnern mich an die in Nordgriechenland (Epiros). Die eklatante Straßenverschmutzung in meiner Heimatstadt Köln an die achtlose Entsorgung in Griechenland. Andererseits gibt es in Köln auch das gewisse Flair des „Siga, siga!“, das ich gut finde.

MANA-Verlag: Und umgekehrt: Gibt es in Griechenland Plätze, die Sie an Deutschland erinnern?
Autor: Manche Viertel in Athen erinnern mich an Stadtteile meiner Heimatstadt Köln.

MANA-Verlag: Können Sie unseren Lesern einen guten Tipp zum „Überleben“ in Griechenland verraten?
Autor: Mein Vorhaben, ein Ferienhaus in Griechenland zu erwerben, scheiterte an bürokratischen Hürden. Man muss abwarten, was die Zukunft von Griechenland in der EG an Veränderungen bringt. Die „Hippie-Siedlung“, bei Matala auf Kreta vor Jahrzehnten errichtet, ist heute eine museale Einrichtung mit Eintrittsgebühr.  

MANA-Verlag: Was machen Sie am liebsten?
Autor: Lesen, schreiben, filmen, individuelle Reisen und Relaxen in meinem Ferienhaus in Castellar, Südfrankreich.

MANA-Verlag: Was bringt Sie so richtig auf die Palme?
Autor: Mangelnde Einsicht bei eindeutigen Fakten, sprich: Dummheit.. Wenn ein Banknachbar in der Straßenbahn permanent und überlaut sein Handy benutzt. Wenn ein Minister o.a. den Terrorakt x „verurteilt“.

MANA-Verlag: Was wollten Sie als Kind werden?
Autor: Irgendetwas in Richtung Entdecken, Abenteuer und Kreativität, wie Filmregisseur, Fotograf, Archäologe, Künstler, Schauspieler, …

MANA-Verlag: Die Zukunft sollte …?
Autor: In vielen technischen Neu-Entwicklungen auf die Bremse treten, damit diese uns nicht unsere schöne Welt zerstören.

Vielen Dank für das Interview!

Abenteuer REISEN-Autoren im MANA-Verlag