Klaus D. Günther


Klaus D. Günther

Ein halbes Jahrhundert hat Klaus D. Günther unter den Bewohnern verschiedener Regionen Brasiliens verbracht und ihren Alltag geteilt. Viele Jahre war er in Rio de Janeiro ansässig, wo er als Manager im internationalen Tourismus arbeitete, nachdem er als ehemaliger Pressefotograf im ganzen Land herumgekommen war.

Man sollte vorzugsweise ein Abenteurer sein, um sich in Brasilien wohlzufühlen – das ist er mit Leib und Seele! Für Klaus D. Günther ist Routine die schrecklichste Vorstellung überhaupt, und länger als drei Jahre hat er es in keinem Job je ausgehalten. Stattdessen hat er sich für das Erleben einer ursprünglichen Natur begeistert engagiert – nicht aus der Sicht eines Touristen sondern aus dem Blickwinkel eines Ansässigen.

Bisher veröffentlicht:

Klaus D. Günther mit seinem Buch Das wahre Gesicht Brasiliens

Nach fünf Jahrzehnten in Brasilien weiß Klaus D. Günther, was Land und Leute ausmacht. Er lebte in Rio, auf einem Hausboot im Amazonas und mit den Indianern im Urwald. Er liebte und hasste das Land.

In Geliebtes Brasilien beschreibt er, warum die Menschen und Orte so faszinierend sind, aber das Land leider auch einige Schattenseiten hat.

MANA-Verlag: Beschreiben Sie Geliebtes Brasilien in einem Satz:
Autor: Meine Liebe zur fantastischen Natur eines Landes, die durch menschliche Habgier zerstört wird.

MANA-Verlag: Wie sind Sie darauf gekommen, dieses Buch zu schreiben?
Autor: Nachdem ich festgestellt hatte, dass man in meinem deutschen Umfeld viel zu wenig von Brasilien weiß – ich meine Tatsachen, die nicht in Tourismusprospekten stehen – entschloss ich mich zu diesem Buch.

MANA-Verlag: War es schwer das Buch zu schreiben und wer hat Ihnen geholfen?
Autor: Mein Buch enthält vorwiegend Berichte aus meinen 50 Jahren eigenen Erlebens in diesem Land – die weiteren historischen und zeitgenössischen Ortsbeschreibungen stammen auch aus meiner langen Erfahrung als Tourismus-Manager. (Niemand musste mir dabei helfen).

MANA-Verlag: Wo und wie schreiben Sie?
Autor: Ich habe dieses Buch verfasst, nachdem ich, zurück in Deutschland, circa drei Jahre Abstand von meinen „Brasilien-Abenteuern“ gewonnen hatte. Das gab mir Zeit, Material für eine Stoffsammlung zusammenzutragen – einfach aus meinem Computer, dem ich im Lauf vieler Jahre bereits so viel Material anvertraut hatte, dass es ein Manuskript von mehr als 800 Seiten ergab – was ich dann, auf Ersuchen des Verlags, leider auf weniger als die Hälfte kürzen musste.

MANA-Verlag: Was mögen Sie an Ihrem Lieblingsland Brasilien besonders?
Autor: Ganz zweifellos seine unvergleichlich vielgestaltige Natur – seine Fauna und Flora sowie seine Naturmenschen, die Indios.

MANA-Verlag: Was mögen Sie in Brasilien so gar nicht?
Autor: Die schamlose Korruption innerhalb der Regierenden, die Ignoranz der superreichen Elite und das fehlende Umweltbewusstsein der Massen.

MANA-Verlag: Welches ist Ihr Lieblingsplatz in Brasilien?
Autor: Unter den Indios im „Parque Indígena do Xingu“ (Indigener Park am Xingu-Fluss), wo 14 verschiedene Indio-Völker einen geschützten Lebensraum bewohnen.

MANA-Verlag: Haben Sie ein Lieblingstier in Brasilien?
Autor: Der Braune Wollaffe (Lagothrix lagotricha), ein zahmes Exemplar dieses Amazonas-Primaten war lange Zeit mein ständiger Begleiter – im Gegensatz zu anderen Primaten seines Umfeldes ist er nicht so „zappelich“ sondern eher „introvertiert“.

MANA-Verlag: Der Titel Geliebtes Brasilien bedeutet für mich …
Autor: Er entspricht ziemlich genau meinen persönlichen Gefühlen, für dieses Land, wie ich sie heute empfinde.

MANA-Verlag: Was ist der größte Unterschied zwischen Brasilien und Deutschland?
Autor: Das kann ich allgemein verbindlich nicht beantworten, denn dieses riesige Land in seiner ungeheuren Vielgestaltigkeit wirkt auf jeden Menschen ganz unterschiedlich – persönlich faszinierte mich jedoch die offensichtliche spontane Fröhlichkeit der Brasilianer überall auf der Straße, was man bei den Deutschen nur selten erleben kann, obwohl die einen viel größere Probleme haben als die andern.

MANA-Verlag: Gibt es in Deutschland Plätze, die Sie an Brasilien erinnern?
Autor: Nein – höchstens die brasilianische Flagge vor dem Konsulat in Frankfurt am Main.

MANA-Verlag: Und umgekehrt: Gibt es in Brasilien Plätze, die Sie an Deutschland erinnern?
Autor: Ja, verschiedene: Ganze Städte im Staat Santa Catarina sind von deutschen Einwanderern nach deutschem Muster angelegt worden (Blumenau, Pomerode, etc.), in Sao Paulo und in Rio finden sich zahlreiche „deutsche Restaurants“, die entsprechend bayrisch-deutsch eingerichtet sind, es gibt viele Plätze mit deutschen Namen, etc.

MANA-Verlag: Können Sie unseren Lesern einen guten Tipp zum “Ãœberleben" in Brasilien verraten?
Autor: Man sollte ein „Abenteurer“ sein – vielseitig begabt und solide ausgebildet als Handwerker oder Techniker – mit guten portugiesischen Sprachkenntnissen – und einer Summe Geldes ausgestattet, die fürs erste Jahr zum Überleben reicht.

MANA-Verlag: Was machen Sie am liebsten?
Autor: Fotografieren und Motorrad fahren.

MANA-Verlag: Was bringt Sie so richtig auf die Palme?
Autor: Wenn ich hier drüben Menschen über Südamerika „fachsimpeln“ höre, die noch nie dort waren, sondern ihre Meinungen aus den Medien aufgeschnappt haben!

MANA-Verlag: Was wollten Sie als Kind werden?
Autor: Indianerhäuptling.

MANA-Verlag: Die Zukunft sollte …?
Autor: … für alle Bewohner unserer Erde vor allem Frieden, gegenseitigen Respekt, Rücksichtnahme und Anerkennung ihres Rechts auf Leben bringen – und das wünsche ich mir auch für alle Tiere und Pflanzen.

MANA-Verlag: Als welche Art von Mensch würden Sie sich selbst bezeichnen?
Autor: Als „Abenteurer mit Leib und Seele“.

MANA-Verlag: Wie fühlen Sie sich heute nach Ihrem Brasilien-Abenteuer und Ihrem derzeitigen Leben in Deutschland?
Autor: Ich sitze zwischen zwei Stühlen.

Vielen Dank für das Interview!

Abenteuer REISEN-Autoren im MANA-Verlag