
Wenn Hanna Hommes nicht reist, unterricht sie Englisch, Spanisch und Geographie an einem Gymnasium in der Nähe von Köln. Sie mag Großstädte, aber auch die Natur. In ihren Blogs und Büchern bleibt kein Thema außen vor.
Spanien ist nicht gleich Spanien. Dieses Land ist so vielfältig wie die Kulturen, die im Laufe seiner langen Geschichte Einfluss genommen haben und so vielfältig wie die Menschen, die dort leben. In Städten wie Córdoba und Granada lässt sich anhand römischer Ruinen, mittelalterlicher Stadtmauern und maurischer Paläste die wechselvolle Geschichte eindrucksvoll nachvollziehen. Die Autorin beleuchtet in ihrem Buch Spanien – Von Tapas, Toreros und Tomaten Themen, Orte und kulturelle Besonderheiten – dazu gehören natürlich auch die kulinarischen – der Regionen, die ihr als Praktikantin, Studentin und Reisende in Spanien begegnet sind und die sie als Spanischlehrerin auch heute noch beschäftigen. Darüber hinaus gibt sie praktische Tipps und Informationen.
MANA-Verlag: Beschreiben Sie Spanien in einem Wort.
Hanna Hommes: Leidenschaftlich!
MANA-Verlag: Wie sind Sie darauf gekommen, das Buch Spanien – Von Tapas, Toreros und Tomaten zu schreiben?
Hanna Hommes: Ich habe schon seit meiner Jugend einen Bezug zu Spanien und während meines Studiums, auf Reisen und als Begleitung von Schüleraustauschfahrten viel Zeit in diesem Land verbracht. Ich selbst lese auf Reisen gerne all das, was über die üblichen praktischen Informationen eines Reiseführers hinausgeht. Mich interessiert, was die Menschen bewegt und was hinter den Kulissen passiert. Das Verständnis füreinander ist eine wichtige Voraussetzung für das Miteinander, das wir in Europa leben.
MANA-Verlag: War es schwer, das Buch zu schreiben und wer hat Ihnen geholfen?
Hanna Hommes: Auch ich habe beim Verfassen des Buches viel dazu gelernt! Meine Kontakte zu dort lebenden Deutschen und Spaniern haben es mir allerdings erst ermöglicht, ein authentisches Bild zu zeichnen.
MANA-Verlag: Wo und wie schreiben Sie?
Hanna Hommes: Ich schreibe tatsächlich am liebsten auf Reisen, wenn der Kopf frei ist von den Aufgaben des Alltags.
MANA-Verlag: Was mögen Sie am Reisen sehr?
Hanna Hommes: Ich mag es, in eine andere Kultur und einen anderen Ort einzutauchen und beides auf mich wirken zu lassen. Das ermöglicht, einen anderen Blickwinkel auf das eigene Leben einzunehmen – es zu überdenken oder es nochmal mehr zu schätzen.
MANA-Verlag: Was mögen Sie am Reisen so gar nicht?
Hanna Hommes: Das Packen zu Hause!! Ich reise gerne mit leichtem Gepäck, was mich vor die große Herausforderung stellt, die richtigen Dinge einzupacken: Was muss unbedingt mit und was kann auch zu Hause bleiben?
MANA-Verlag: Was möchten Sie in Spanien unbedingt noch sehen oder erleben?
Hanna Hommes: Dazu fällt mir viel ein: Den VÃa de la Plata laufen, einen der Jakobswege, der vom Süden Spaniens nach Santiago de Compostela führt. Urlaub in Galizien machen, die kanarischen Inseln El Hierro und La Gomera kennenlernen, endlich mal wieder in Sevilla Vino dulce trinken und Pan con tomate frühstücken, surfen in Tarifa, Gibraltar besuchen, die Promenade in Marbella entlang schlendern und die Reichen und Schönen bestaunen, und und und…
MANA-Verlag: Wo ist Ihr Lieblingsplatz in Spanien?
Hanna Hommes: Als ich in Sevilla studierte, habe ich mein Herz an diese Stadt verloren. Die Stadt ist modern und lebendig, geheimnisvoll und traditionell, darüber hinaus unheimlich hübsch – eine interessante Stadt! Ich würde dort sehr gerne einmal die Feria besuchen, das große Volksfest, das alljährlich im April stattfindet.
MANA-Verlag: Was ist der größte Unterschied zwischen Spanien und Deutschland?
Hanna Hommes: Da fällt mir tatsächlich als erstes die Lautstärke in den Kneipen ein – sicherlich ist dies aber nicht der größte bzw wichtigste Unterschied. Unterschiede gibt es zahlreiche, aber ich mag Eigenschaften nicht so gerne pauschalisieren.
MANA-Verlag: Gibt es in Deutschland Plätze, die Sie an Spanien erinnern?
Hanna Hommes: Wenn ich in eine Tapas-Bar gehe, erinnert mich das an viele nette Abende mit unseren Austauschkollegen in den überfüllten, lauten, aufregenden Bars in Pamplona, auf deren Tresen die leckersten, üppigsten und toll anzuschauenden Pinchos präsentiert werden.
MANA-Verlag: Und umgekehrt: gibt es Plätze in Spanien, die Sie an Deutschland erinnern?
Hanna Hommes: Wenn man im Landeanflug auf den Flughafen von Bilbao ist, sieht man unten grün bewaldete Hügel, die an das Bergische Land erinnern. Für unsere SchülerInnen ist dies natürlich erstmal eine Überraschung, da sie mit Spanien eher die Strände am Mittelmeer assoziieren. Spätestens wenn wir in der urigen Altstadt von Pamplona ankommen, ist allen klar, dass es in Spanien doch anders aussieht als Deutschland.
MANA-Verlag: Was machen Sie am liebsten?
Hanna Hommes: Kochen, essen, lesen, schreiben, tanzen, Yoga, Filme schauen – ich kann mich nicht für eine Sache entscheiden!
MANA-Verlag: Was bringt Sie so richtig auf die Palme?
Hanna Hommes: Unfreundlichkeit und Egoismus
MANA-Verlag: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Hanna Hommes: Dass wir in der Zeit nach Corona einander mit offenen Armen begegnen, keine Scheu voreinander haben und miteinander im Austausch bleiben, vor allem auch die Deutschen mit den Spaniern!
Vielen Dank für das Gespräch!