Geboren in Mannheim, aufgewachsen in Süddeutschland und Wuppertal. Studium in Bochum und Düsseldorf. Ausbildung in Düsseldorf und Köln. Stipendienaufenthalt in den USA. Er lebt dauerhaft in New York und Belgien, ist Mitglied im Zentrum „Internationale Friedenseinsätze“, dem humanitären Krisenpool der Vereinten Nationen, sowie in zahlreichen anderen Vereinigungen.
Er hat bislang in 11 Ländern gelebt und gearbeitet und insgesamt fast 50 bereist. Sein Schwerpunkt – Krisen- und Kriegsgebiete. Er arbeitet entweder im Rahmen von Einsätzen der internationalen Gemeinschaft oder als Journalist und Autor. Dazwischen reist er durch die Welt und bildet sich weiter.
Mit seinem Buch Ganz woanders – ein Leben unterwegs präsentiert Peters erstmalig einige seiner nicht alltäglichen, weltweiten Beobachtungen in einer Kombination aus Heiterem und Besinnlichem.
Die Palette reicht vom lebensbedrohlichen Einsatz in Afghanistan bishin zum Badespaß in Tokyo, von den nächtlichen Kapriolen mazedonischer Musiker bis zu kuriosen Begegnungen auf der winzigen Karibikinsel Saba!
So schafft Carsten Peters bis heute den Spagat zwischen dem Wahrnehmen verantwortungsvoller Beschäftigungen im Dunstkreis der Weltpolitik und der Fähigkeit, sich dabei gleichzeitig selbst immer wieder Freiräume für Reisen, Recherchen und auβergewöhnliche Aktionen zu gewähren.
MANA-Verlag: Wie sind Sie darauf gekommen, das Buch Ganz woanders – ein Leben unterwegs zu schreiben?
Carsten Peters: Ich schreibe (und veröffentliche) beinahe schon mein ganzes Leben lang. Da ich seit meinem 16. Lebensjahr viel reise und mittlerweile seit mehr als 25 Jahren im Ausland lebe, lag es irgendwann auf der Hand, die vielen Erlebnisse auch einmal in eine Buchform zu bringen.
Die im vorliegenden Werk skizzierten Erfahrungen sind selbst nicht vollständig! Es gäbe noch viel mehr zu berichten. Als Bürger von New York, kommen bei mir überdies noch täglich neue „Abenteuer“ hinzu. Sprich: kein Tag ohne Besonderheiten… Wenn ich wollte, dann käme ich aus dem Schreiben gar nicht mehr heraus!
MANA-Verlag: War es schwer, das Buch zu schreiben und wer hat Ihnen geholfen?
Carsten Peters: Nein, das war überhaupt nicht schwer. Ich schreibe extrem gerne und niemand hilft mir dabei. Ferner arbeite ich momentan bereits wieder an den nächsten Werken. Schreiben ist eines meiner Hobbies. Ich empfinde es geradezu als „therapeutisch“.
MANA-Verlag: Wo und wie schreiben Sie?
Carsten Peters: Ãœberall. Das Buch Ganz woanders- ein Leben unterwegs ist ganz konkret – unter Einfluss von Unmengen an Tee – an drei verschiedenen Orten entstanden:
1. in einem Blockhaus auf dem Maritime Campus der University of Washington auf der idyllischen Insel San Juan de Fuca im Vancouver Sound während meiner Zeit dort als ‚Artist in Residence‘.
2. in meiner Wohnung in New York mit Blick auf Manhattan.
3. in meinem Heim im belgischen Binnenland mit Aussicht auf meinen Garten.
MANA-Verlag: Was mögen Sie am Reisen sehr?
Carsten Peters: Eben das „ganz andere“, die Landschaften, das Essen, den Austausch mit Einheimischen. Das Unvorhergesehene. Ich liebe es, mich treiben zu lassen, plane selten und bereise gerne Orte, die noch nicht zu sehr durch Touristen „heimgesucht“ sind. Meine bevorzugten Gebiete sind Naturlandschaften: hier vor allem Urwald und Mangroven, sonnendurchglühte Inseln und einsame, wilde Küsten. Neben der Natur schätze ich aber auch hektische Mega-Cities, besonders die in Asien.
MANA-Verlag: Was mögen Sie am Reisen so gar nicht?
Carsten Peters: Internet-Recherche. Online-Buchungen. Kurz: Alles, was mit computergestützten, reisebezogenen Reservierungen o ä. zu tun hat. Ich benutze fernerhin nicht mehr gerne das Flugzeug, da die allgemeine Qualität der Luft-Beförderung in den letzten Jahren spürbar abgenommen hat. Früher war Fliegen häufig ein tolles Erlebnis- heute empfinde ich es meistens als Zumutung.
MANA-Verlag: Was möchten Sie unbedingt noch sehen oder erleben?
Carsten Peters: Ich würde noch gerne einmal eine ausgedehnte Südsee-Reise unternehmen. Auβerdem gefällt mir Australien sehr gut und ich möchte auf jeden Fall noch längere Zeit im „Outback“ und in den Northern Territories verbringen. Und natürlich immer wieder Singapur…
MANA-Verlag: Wo ist Ihr bisheriger ‚Lieblingsplatz’?
Carsten Peters: Eindeutig (in) Singapur: „Mount Faber“! Der Ausblick von dort oben auf den Hafen, die vorgelagerte Insel Sentosa und die indonesische Inselwelt ist für mich persönlich der schönste der Welt. Ich kenne und liebe den Stadtstaat seit meiner Jugend. Hier ist die Heimat meines Herzens.
Ein anderer Lieblingsplatz ist der New Yorker Central Park und zwar konkret dessen Eingang an der East 96th Street/ Grenze Harlem. Der Ort in all seiner allabendlichen Quirligkeit ist quasi mein erweitertes Wohnzimmer.
MANA-Verlag: Was machen Sie am liebsten?
Carsten Peters: In Singapur im Food Court Teh tarik trinken, Roti canai essen und einfach um mich herum gucken! Plus: Reisen, Spazierengehen/ Wandern, Kochen, Musik hören, tolle Filme gucken und in meinem Garten arbeiten.
MANA-Verlag: Was bringt Sie so richtig auf die Palme?
Carsten Peters: „Aggressive, woke, politically correct, over-educated, under-informed rich (kids) millennials“ – wie man hier beim Amerikaner sagt, sowie Menschen, die nur noch aufs Mobiltelefon starren und im Internet sind.
MANA-Verlag: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Carsten Peters: Für die Welt: weniger political correctness und cancel culture. Rückkehr zur zivilisierten Diskussionskultur.
Für mich persönlich: Gesundheit, Liebe und dass ich das, was ich bisher mache, noch lange ohne Einschränkungen fortführen darf, dass ich eben noch oft „ganz woanders“ sein kann!
Vielen Dank für das Gespräch!