Costa Rica und die Ticos
Das mittelamerikanische Land Costa Rica, zwischen Panama und Nicaragua gelegen, ist ein Land, dass mit einer atemberaubenden Natur besticht, aber auch durch die Lebenseinstellung der: Die Ticos, wie die Costa Ricaner genannt werden, leben “la pura vida”– das pure Leben. Diese Lebenseinstellung sollte jeder einmal erlebt haben.
Kleines Land und große Taten
Costa Rica ist mit seinen 51.100 Quadratkilometern kaum größer als ein deutsches Bundesland, aber in vielerlei Hinsicht fortschrittlicher als einige große Nationen.
Wer in Costa Rica ist, mag den Eindruck erlangen, dass die Lebensweise der Ticos nicht gerade Umweltfreundlich ist. Doch zumindest bei der Energiegewinnung kann man sich ein Vorbild an dem Land nehmen, das auch gerne mal als die Schweiz Lateinamerikas bezeichnet wird. 2016 wurde Costa Rica zu 98 Prozent von erneuerbarer Energie versorgt. Das Ziel, bis 2021 komplett auf erneuerbare Energiequellen umzustellen, scheint umsetzbar zu sein.
Zudem setzt Costa Rica auf Frieden: Nach dem Bürgerkrieg im Jahr 1948 wurde das Militär abgeschafft. Somit ist Costa Rica eines von gerade einmal 25 Ländern, das kein Militär hat.
Zwar sind die USA die Schutzmacht des friedlichen Landes, aber seit der Abschaffung des Militärs nahm man diesen kein einziges Mal in Anspruch.
Freiwerdende Gelder werden hauptsächlich für Gesundheit und Bildung ausgegeben. Der damalige Präsident, José Figueres Ferrer, sagte: „Ich möchte keine Armee von Soldaten, sondern von Gebildeten“.
La pura vida
Pures Leben, kaum etwas könnte Costa Rica und seine Einwohner besser beschreiben. Der oft von den Einheimischen verwandte und auch bei Touristen beliebte Begriff ist sehr vielseitig und kann die verschiedensten Bedeutungen haben.
In Gesprächen wird er häufig als Begrüßung oder Verabschiedung und oft auch als Zustimmungen verwandt. Außerdem wird er benutzt um andere zu fragen wie es ihnen geht oder um auszudrücken, dass bei einem selber alles in Ordnung ist. Hier ein Beispiel: „Pura vida?“ „Pura vida!“ („Ist alles in Ordnung bei dir?“ „Ja, alles ist gut!“)
Es steckt aber noch viel mehr dahinter. Als „Pures Leben“ lässt sich sowohl die Mentalität und Lebenseinstellung der Ticos als auch ihre Lebensweise beschreiben. Die Gelassenheit, Herzlichkeit und Freude der Einwohner wird jedem zuteil der das Land besucht, egal wo man sich befindet. Nicht zuletzt deswegen wird Costa Rica oft als das glücklichste Land der Welt bezeichnet.
Nach Aussage der Ticos bedeutet pura vida für sie in Costa Rica zu leben – es ist ihre Kultur.
Reisen
In Costa Rica gibt es für jeden etwas zu entdecken. Da sind zum Beispiel die Strände, die in jedem Fall einen Besuch wert sind – und davon gibt es so einige, liegt Costa Rica doch zwischen dem Pazifik im Westen und der Karibik im Osten.
Von Nacascolo mit seinem weißen Sandstrand, an dem kaum Leute anzutreffen sind und man in Ruhe im türkisblauem Meer baden gehen kann, über Conchal (concha=Muschel) wo es statt Sand kleine Muschelstückchen gibt, bis hin zu Playa Negra mit seinem schwarzem Sand ist alles dabei. Diese Strände liegen alle im Norden Costa Ricas an der Pazifikküste.
An vielen der Stände besteht außerdem die Möglichkeit zu surfen. Die wahrscheinlich beliebtesten Orte dafür sind das Surferparadies Tamarindo im Norden und Jacó in der Nähe der Hauptstadt.
Wer während seines Badeurlaubes noch etwas Gutes tun möchte, kann an Stränden wie Tortugero (im Norden an de Karibikküste) oder Junquillal (im Norden an der Pazifikküste) vom Aussterben bedrohte Schildkröten freilassen.
Und dann sind da noch die Nationalparks, die durch ihre Vielfalt bestechen. Im Nationalpark Manuel Antonio gibt es zum Beispiel schöne Wanderwege, auf denen Affen, Papageien oder Faultiere anzutreffen sind.
In Teilen des Regenwaldes gibt es ruhige Wege, die an Flüssen oder Wasserfällen entlangführen, in den oft auch ein erfrischendes Bad möglich ist. Der Regenwald öffnet sich dann manchmal und gibt den Blick frei aufs Meer.
Etwas lebendiger ist es an Wasserfällen wie dem La Paz in La Fortuna (siehe Bild) oder dem beliebten Reiseziel vieler Touristen und Einheimischen Llanos del Cortés bei Bagaces, der einen spektakulären Anblick bietet.
Auf der Reise können Sie einfach nur in einem Kolibrigarten sitzen, per Canopy durch die Baumwipfel im Regenwald fahren oder den mit 143 Metern höchsten bungee jump in Mittelamerika absolvieren. In Monte Verde können Sie aber auch einmal von innen in einen Ficusbaum klettern oder Sie erforschen die noch aktiven Vulkane Rincón de la Vieja, Arenal, Poás, Irazu und Turrialba (von Norden nach Süden).
Ein weiteres Reiseziel sind natürlich die Städte Costa Ricas, in denen die Ticos jeden mit offenen Armen empfangen. In der Hauptstadt San José gibt es mehrere beeindruckende Museen und auch das Nationaltheater ist definitiv einen Besuch wert.
Costa Rica – ein unvergessliches Erlebnis.
von Luca Klapper